Öffentliche Vorlesungsreihe: Unternehmerische Sorgfaltspflichten im Agrar- und Ernährungssektor

Apr 22, 2024 12:00 AM - Jun 17, 2024 05:00 PM
Online
Eckdaten:  virtuell via Zoom | montags, 16:00-17:30 | Beginn: 22. April 2024 | Organisation: Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim BMEL, Universitäten Hohenheim und Göttingen


LkSG, EUDR, CSDDD – hinter diesen Akronymen verstecken sich neue Regelungen, die Unternehmen für ihre Lieferketten stärker in die Verantwortung nehmen. Allgemein liegt der Fokus dabei auf Menschen- und Arbeitsrechtsrisiken sowie Umweltrisiken, die Unternehmen bei ihren Lieferanten in den Blick nehmen müssen. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) trat für große Unternehmen bereits 2023 in Kraft. Die Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) wurde Ende 2022 auf EU-Ebene vereinbart, und Unternehmen sowie Behörden bereiten sich derzeit auf ihre Umsetzung vor. Die Einigung auf eine EU-Richtlinie über unternehmerische Sorgfaltspflichten für Lieferketten (CSDDD) war zuletzt sehr holprig, aber gelang in letzter Minute. In den kommenden Jahren müssen demnach alle großen Unternehmen, die in der EU ihre Waren auf den Markt bringen wollen, ihren Sorgfaltspflichten nachkommen – so auch Unternehmen des Agrar- und Ernährungssektors. 

Insbesondere die Bedeutung der Sorgfaltspflichtenregelungen für den Agrar- und Ernährungssektor hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in seinem aktuellen Gutachten beleuchtet und Empfehlungen für eine wirkungsvolle Umsetzung erarbeitet. Aufbauend auf diesem Gutachten und mit vielen weiteren Expertinnen und Experten werden in einer öffentlichen Vorlesungsreihe unterschiedliche Aspekte der neuen Sorgfaltspflichtenregelungen präsentiert und diskutiert. Darunter fallen erste Umsetzungserfahrungen von Seiten der Unternehmen und der verantwortlichen Behörden, das Zusammenspiel mit der Handelspolitik, die Rolle von Zertifizierungen und Beschwerdemechanismen, rechtliche Herausforderungen sowie die Einbindung von existenzsichernden Einkommen und Löhnen und das Recht auf Nahrung in unternehmerische Sorgfaltspflichten.  

Organisiert wird die öffentliche Vorlesungsreihe von Seiten des WBAE in Kooperation mit der Universität Hohenheim und der Universität Göttingen. Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, dem 22. April, von 16 bis 17.30 Uhr zum Thema „Was bedeuten verbindliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen des Agrar- und Ernährungssektors?“ statt. Nach Vorträgen von Professorin Dr. Christine Wieck der Universität Hohenheim und Hauptautorin des Gutachtens sowie Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centre, wird Zeit für Fragen und Austausch mit dem Publikum sein. 

Am 27.5. diskutiert unser Netzwerkmitglied Dr. Bettina Rudloff (SWP) mit John Clarke über die Frage: "Can trade policy and due diligence regulations go hand in hand?".

Die Anmeldung für die Vorlesungsreihe kann hier vorgenommen werden.

Contact

Bettina Rudloff

German Institute for International and Security Affairs (SWP)

Scroll to Top